WASSERSCHUTZBAUERN

Wasserschutzgemeinden als Vorreiter im Grundwasserschutz

Ökonomische wie auch ökologische Gründe erfordern eine angepasste (Boden)Bewirtschaftung, um z.B. den Nitrateintrag in das Grundwasser zu reduzieren. Besonders Begrünungen nehmen den verbleibenden Stickstoff aus der Düngung der Hauptkultur in einem hohen Maß auf und speichern diesen zugunsten der Folgefrüchte.

Der Verein DIE WASSERSCHUTZBAUERN hat bereits 6 Gemeinden zu WASSERSCHUTZGEMEINDEN ausgezeichnet, die sich verpflichten, landwirtschaftliche Betriebe bei der Anlage von hochwertigen Begrünungen zu unterstützen. 2023 wurden im Grazer Umland so über 300 ha Ackerflächen begrünt. Die Gemeinden beteiligen sich durch die Umwandlung kommunaler Grünflächen in mehrjährige Blühflächen auch direkt an den Maßnahmen zum Umweltschutz. Die angelegten Begrünungen dienen insbesondere dem:

Grundwasserschutz

Versuche der Landwirtschaftskammer Steiermark (Landwirtschaftliche Umweltberatung) zeigen, dass Begrünungen den Nmin Gehalt des Bodens deutlich reduzieren können, und so eine Nitrat-Auswaschung ins Grundwasser vermeiden. Je nach Vorkultur und Begrünung wird der Stickstoffgehalt im Boden um durchschnittlich 17 bis 29% reduziert. Einige Begrünungen erreichen Spitzenwerte von 61 % Reduktion.  Versuche im internationalen Vergleich zeigen ebenfalls Werte in diesem Bereich: Der Nitratgehalt des Sickerwassers reduzierte sich im mehrjährigen Durchschnitt um 27% (Spiess et al.). Zusätzlich speichern Begrünungen Wasser und reduzieren so die Sickerwassermenge.

Bodenschutz

Begrünungen schützen den Boden bei Starkregenereignissen. Die Verschlämmung des Bodens mit nachfolgender Abschwemmung auf Straßen sowie Vorfluter wird durch die Bedeckung und erhöhte Infiltration des Bodens verhindert. Bei Hangneigungen von 10-15% reduziert eine Begrünung die Erosion um 80-90% im Vergleich zur Schwarzbrache nach Pflugeinsatz (Kasinger). Bei 15 % Hangneigung entspricht das einer Reduktion von über 5 Tonnen Erde pro Hektar, die nicht abgeschwemmt werden. Zusätzlich wird Wasser, das nicht oberflächlich abfließt, im Boden für Trockenzeiten gespeichert oder trägt zur Grundwasserneubildung bei.

Humusaufbau

Begrünungen haben beim Humusaufbau eine zentrale Bedeutung. Sie bringen organische Substanz in die Böden, schließen mit ihrem Wurzelsystem den Boden auf und sind Nahrung für die Bodenbiologie. Eine Begrünung bringt pro Jahr und Hektar zwischen 250 und 500 kg Kohlenstoff in den Boden, das entspricht bis zu 860 kg Humus. Dieser kann zusätzlich bis zu 4000 Liter Wasser pro Regenfall* speichern. Durch die verbesserte Bodenstruktur wird zusätzliches Wasser gespeichert. Die Pflanzenernährung wird verbessert, und Extremereignisse können besser gepuffert werden.

Presseaussendung - Weltwassertag 2024

 

 


Neuer Verein „DIE WASSERSCHUTZBAUERN“

Mit 1. Jänner startete das Projekt „unserBoden-unserLeben“. Die teilnehmenden Betriebe organisieren sich im Verein „DIE WASSERSCHUTZBAUERN“ und setzen sich hohe Ziele:

Positive Humusbilanzen, artenreiche Zwischenfrüchte und fachliche Weiterbildung sollen Boden und Grundwasser schützen. An Schulen wird Verständnis für lebendigen Boden in Workshops erarbeitet. Es geht um Bewusstsein schaffen und die Sichtbarmachung der vielen Leistungen der Bäuerinnen und Bauern in puncto Nachhaltigkeit, Wasserschutz und Humusaufbau.

Eine Gruppe landwirtschaftlicher Betriebe aus der Genuss Region Grazer Krauthäuptel hat in den letzten Jahren intensiv daran gearbeitet das Projekt: „Unser Boden – Unser Leben“ aufzustellen. Es ist ein Bündnis für Humusaufbau und Kreislaufwirtschaft in jeder einzelnen Gemeinde.

Um die Geschicke des Projektes leiten und lenken zu können wurde der Verein „DIE WASSERSCHUTZBAUERN“ gegründet, dem LKR Markus Hillebrand vorsteht. Stefan Kurzmann aus Fernitz- Mellach ist Obmann Stellvertreter der Wasserschutzbauern.

Presseaussendung - Unser Boden_unser Leben